Der Bär und die Nachtigall von Katherine Arden

30. September 2020

 

Diese Zusammenfassung ist eine freie und ergänzte Übersetzung von
 vielen Dank, für die freundliche Genehmigung zum Teilen.
 

 
Das Buch spielt in Lesnaja Zemlja, einem kleinen Ort in Rus, ungefähr Mitte des 14. Jahrhunderts. Im Fokus steht die Familie des Fürsten Pjotr Wladimirowitsch und insbesondere seine Tochter Wasilisa.



Das Buch beginnt damit, dass das Kindermädchen Dunja Marina und deren vier Kindern des Pjotr Wladimirowitsch: Kolja, Sascha, Olga und Aljoscha die Geschichte von Morosko erzählt. Nachdem die Kinder eingeschlafen sind, macht sich Marina auf den Weg in ihr Schlafzimmer, wo sie ihrem Mann Pjotr mitteilt, dass sie wieder schwanger ist. Dies stellt die Familie vor ein Problem, denn Marina wird voraussichtlich keine weitere Schwangerschaft überleben. Sie ist jedoch entschlossen, ihr fünftes Kind zur Welt zu bringen, weil sie spüren kann, dass diese Tochter Kräfte haben wird, die Marinas Mutter vermutlich hatte. Zum Leidwesen ihrer Familie stirbt sie tatsächlich bei der Geburt, und ihre Tochter wird Wasilisa genannt, mit dem Spitznamen Wasja.
 
Sechs Jahre später ist Wasja nun ein schelmisches junges Mädchen. Eines Abends verirrt sie sich in den Wäldern und kommt nicht rechtzeitig zum Abendessen nach Hause. Irgendwie verändert sich der Wald um sie herum, und sie findet den Weg nach Hause nicht mehr. Sie findet eine große Eiche mit einem alten Mann, der unter ihr schläft. Sie weckt ihn und bittet ihn, ihr zu helfen, den Weg nach Hause zu finden, bereut diese Entscheidung aber, als die den gierigen Blick des Einäugigen sieht. In dem Moment erscheint ein Reiter auf der Lichtung und lässt den Einäugigen wieder einschlafen. Wasja rennt daraufhin davon und wird von ihrem Bruder Sascha gefunden und nach Hause gebracht. Als sie schläft unterhalten sich Pjotr und Sascha. Sie meinen Wasja wird zu widerspenstig und bräuchte eine Mutter, die sie erzieht, was Pjotr dazu bringt an eine neue Heirat zu denken.

Pjotr beschließt, nach Moskau zu fahren, um den derzeitigen Großfürsten Iwan Iwanowitsch, den Halbbruder seiner verstorbenen Frau, zu besuchen und eine neue Frau für sich zu finden. Sascha und Kolja begleiten ihn. Wasja ist traurig, dass sie nicht mit ihnen gehen kann. Als die drei in Moskau eintreffen, nimmt Iwan sie als Gäste auf. Sascha, der immer stark religiös gesinnt war, möchte eine Kloster außerhalb der Stadt besuchen. Sein Vater erlaubt es. Dort trifft Sascha einen Mönch, der ihn einlädt, zu bleiben und im Kloster zu leben, was Sascha gerne tun würde. Pjotr sagt, er werde Sascha dies unter zwei Bedingungen erlauben. Er muss ein Jahr lang über die Entscheidung nachdenken, bevor er sich endgültig entscheidet und bis dahin darf er nicht zurück gehen, um nochmal mit dem Mönch zu reden. Sasha stimmt dem widerwillig zu.

Als Pjotr auf den Markt geht, sieht er einen geheimnisvollen Fremden. Am Abend findet Pjotr denselben Mann an der Tafel des Großfürsten wieder. Der Fremde wiederum spürt den Nordwind, der von Pjotr und seinen Söhnen ausgeht, und erkennt, dass die, die er sucht (Wasja) noch am Leben ist.
Im Laufe des Festes schlägt Ivan Pjotr zwei Heiraten vor: seine Tochter Anna als Pjotrs Frau und Wladimir Andrjewitsch als Olgas Ehemann. Beide Angebote sind aus politischem Kalkül heraus entstanden, denn Wladimir hat einen hohen Anspruch auf den Thron sollte er eine Prinzessin heiraten. Aus diesem Grund "entschärft" Iwan die Gefahr, indem er Wladimir mit Olga verheiratet. Anna hingegen wird an dem Hof für verrückt gehalten und soll daher, entgegen ihrem Wunsch ins Kloster einzutreten, möglichst weit weg von Moskau untergebracht werden. Pjotr akzeptiert beide Vorschläge und seien Hochzeit mit Anna wird auch kurze Zeit später gefeiert. Er bleibt noch sechs Wochen in der Stadt und beginnt dann seine Heimreise mit seiner neuen Frau, seiner Familie und ihrem Gefolge.
Als sie die Stadt verlassen, hält der fremde Mann, den er auf dem Markt und beim Fest gesehen hatte, Kolja, der ihn beleidigte ein Messer an den Hals. Er lässt Pjotr versprechen, Wasja ein seltsames Juwel zu schenken. Pjotr muss dafür sorgen, dass Wasja das Juwel immer anbehält und darf mit niemandem darüber sprechen. Pjotr stimmt zu, und der Mann verschwindet. Pjotr ist der einzige, der sich an die seltsame Begegnung erinnert.

Als sie zu Hause ankommen, gibt Pjotr Dunja die seltsame Juwelenkette des Fremden. Er bittet sie, sie für Wasja aufzubewahren, bis sie verantwortungsbewusster ist. Dunja hat in dieser Nacht einen Traum, in dem ein Mann ihr sagt, sie müsse die Halskette sofort Wasja geben. Sie einigen sich auf einen Kompromiss, in dem Dunja den Anhänger Wasja geben wird, wenn sie volljährig ist.
Währenddessen ist Anna unglücklich in ihrem neuen Zuhause. Sie sieht überall Dämonen, genau wie in Moskau, aber hier starren die Dämonen zurück. Sie fühlt sich nur in der Kirche sicher und verbringt immer mehr Zeit dort.

Im folgenden Herbst heiratet Kolja die Tochter eines benachbarten Bojaren und zieht in sein eigenes Haus, das Pjotr für sie gebaut hat. Olgas Verlobter und seine Begleitung treffen zur Hochzeit ein. Sie werden auf Pjotrs Land heiraten und dann als Paar nach Moskau zurückreisen. Olga ist enttäuscht darüber, einen so jungen Mann zu heiraten, aber sie ist bereit, die Verantwortung als Ehefrau, Mutter und Prinzessin zu übernehmen. Wasja hingegen ist am Boden zerstört, dass ihre Schwester sie verlässt, und fleht sie an, es nicht zu tun. Olga verspricht, nach Wasja zu schicken, sobald sie volljährig ist.
 
Derweil diskutieren Zwei Mönche, Alexsej und Sergei, über die Gesundheit ihres Herrschers. Iwan geht es nicht gut. Sie wünschen sich, dass Sascha zu ihnen zurückkehrt, um Mönch zu werden und über seinen jungen Cousin Dmitri, den Thronfolger, zu wachen. Sie brauchen jemanden, der stark ist und gut mit dem Schwert umgehen kann, um den kleinen Jungen zu verteidigen, bis er stark genug ist, sich selbst zu verteidigen. Pjotr ist nicht bereit, Sascha mit ihnen gehen zu lassen, aber Sergei versucht, Pjotr davon zu überzeugen, dass die Stärke seines Sohnes notwendig ist, um den Thron zu schützen. Pjotr sagt Sascha, dass er ihn verleugnen wird, wenn er zum Kloster in Moskau geht, aber Sascha sagt seinem Vater, dass er es tun muss. Er will sein Leben als Mönch leben und will seinen Cousin Dmitri beschützen, wenn es sein muss. Wasja findet Sascha im Stall und fleht ihn an, sie mit ihm nach Moskau gehen zu lassen. Sie will verzweifelt die Stiefmutter, die sie hasst, zurücklassen und in der Stadt leben. Sascha sagt ihr, wie Olga auch, dass sie bei ihrer Familie bleiben müsse.

Die Monate vergehen. Wasja sieht weiterhin die kleinen Geister in ihrem Haus und in dem sie umgebenden Land. Eines Tages gewinnt sie den Fischkorb ihres Bruders Kolja von einem Flussgeist zurück, doch anstatt sich zu freuen, ist Kolja schockiert. Ihre Stiefmutter erwischt Wasja eines Tages dabei, wie sie mit einem Hausgeist spricht, und ohrfeigt sie dafür. Daraus lernt Wasja ihre Interaktionen mit den Geistern geheim zu halten, trifft sich aber weiter mit ihnen und lernt so von einem Stallgeist den Umgang mit Pferden und sogar deren Sprache.

In den folgenden Jahren gewinnt ein Priester in Moskau deutlich an Einfluss. Um dies zu unterbinden schickt der Metropolit den Priester nach Lesnaja Zemlja, da deren Priester kürzlich verstorben war. Der Priester heißt Konstantin. Wasja hat sich mit drei Geistern angefreundet und sitzt mit ihnen oben in den Bäumen, als Vater Konstantin auf ihrem Grundstück eintrifft. Konstantin bittet Pjotr um Farbstoffe, um Farbe herzustellen, damit er an seinen Ikonen arbeiten kann. Pyotr antwortet, Wasja werde ihm zeigen, wo die Pflanzen sind, die er braucht. Sie gehen am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang hinaus, und Konstantin kann nicht anders, als von dem Mädchen fasziniert zu sein. Sie bringt ihn schließlich sogar dazu, ihr zu erzählen, wie es Sascha und Olga geht. In dieser Nacht sieht Konstantin, wie sich jemand von seinem Fenster aus in die Kirche schleicht. Er geht hinaus, um zu sehen, wer es ist. Es ist Anna.

Konstantin krempelt das kirchliche Leben im Gebiet von Wasja gehörig um. Er appelliert an das Gewissen aller, Preigt von Furcht und Schrecken und befehlt ihnen, die Anbetung der Hausgeister einzustellen. Wasja scheint die Einzige zu sein, die damit nicht einverstanden ist. Anna versucht, notfalls auch mit Schlägen diese Einstellung aus Wasja auszutreiben. Pjotr versucht, Anna dafür Vorwürfe zu machen, doch diese sagt es sei nötig. Wasja beginnt, dem zu entkommen, indem sie die meiste Zeit im Wald verbringt. Und auch ihr Bruder versucht sicherzustellen, dass sie nie mit Anna allein ist.
Die Geister beginnen zu hungern, da ihnen niemand mehr Gaben bringt, also beginnt Wasja, sie heimlich zu füttern (besonders den im Stall), damit sie überleben können. Der Winter ist ein sehr strenger, und Wasja glaubt, dass es daran liegt, dass sie die Geister vernachlässigen. Sie frieren jede Nacht, und ein Dorfjunge stirbt sogar. Wasja bringt den Geistern im Wald Opfergaben dar, um zu versuchen, sie dazu zu bringen, das Winterwetter zu verbessern. Die Geister versprechen zu tun, was sie können, haben aber kaum noch Kraft, denn etwas Dunkles erwacht. Für einen Moment glaubt Wasja, einen vertrauten Baum im Schatten zu sehen, und glaubt, eine Stimme zu hören, die sie fragt, ob ihr im Wind kalt sei.

Währenddessen wird Dunja im Traum wieder von Morosko besucht. Er sagt, es sei Zeit, Wasja zu holen. Dunja antwortet, sie sei immer noch kindlich und dünn und sei noch nicht bereit. Morosko sagt, sein Bruder erwache, und Wasja brauche die Halskette. Aber er gibt ihr noch ein weiteres Jahr.
Anna sucht Konstantin auf, um ihm zu sagen, dass sie die Dämonen wieder sieht. Sie dachte, sie seien verschwunden und leidet unter Qualen, sie wieder zu sehen. Ihm wird klar, dass sie von Wasja kommen müssen. Konstantin ist stolz darauf, dass er so viele der Dorfbewohner bekehrt hat, aber er ist überzeugt, dass ihre einzige Hoffnung zu überleben darin besteht, dass er auch Wasja bekehrt. Der Frühling kommt, und es ist ein nasser Frühling, in dem weder drinnen noch draußen etwas trocken bleiben kann.

Die Pferde bieten an, Wasja das Reiten beizubringen. Es macht ihr wirklich Spaß. Eines Tages, als sie im Wald badet, bemerkt sie, wie Konstantin etwas im Wasser beobachtet, das ein Stückchen weiter unten liegt. Wasja rettet ihn, denn es war ein böser Wassergeist, der ihn töten wollte- Zuerst will Konstantin nicht zugeben, dass sie es getan hat. Aber dann geht er später zu ihr, um ihr zu danken. Als er ihre Hand berührt, merkt Wasja, wie er so viele Frauen dazu bringt, ihm mit seiner rauen Haut und seinen schönen Augen zu folgen. Aber sie schüttelt sich aus ihrer Träumerei heraus.

Anna weckt Pjotr mitten in der Nacht und sagt ihm, dass Wasja jetzt eine Frau ist und bittet ihn, sie zu verheiraten. Pjotr weigert sich zunächst, dies zu glauben, sieht dann aber, wie Konstantin Wasja am nächsten Tag anschaut und erkennt, dass Anna Recht hat. Er geht zu Dunja und fragt sie, wie lange Wasja schon eine Frau ist. Sie sagt, seit etwa sechs Monaten. Sie zieht die Halskette mit dem seltsamen Juwel heraus. Er hat das Gefühl, dass sie ihn verraten hat, weil sie es Wasja vor all den Jahren nicht gegeben hat. Aber sie sagt, der Mann in ihren Träumen habe zugestimmt, sie es eine Zeit aufzubewahren. Pjotr beginnt, seine Zweifel an der Existenz des Winterkönigs auszudrücken, aber dann erinnert er sich, wie leicht er das Juwel akzeptiert und die Befehle des Mannes vor Jahren befolgt hat.
Pjotr beschließt, dass Wasja heiraten muss, um den Winterkönig fernzuhalten, weil er glaubt, dass dieser nur wegen Jungfrauen kommt. Er schickt nach einem geeigneten Kandidaten, ein Mann namens Kyrill Artamonowitsch, der das Vermögen seines Vaters geerbt hat. Der Mann kommt, und alle mögen ihn. Aber Wasja hat ihre Zweifel. Sie merkt, dass ihm sein Lächeln nicht in die Augen geht und seine Pferde ihn fürchten. Sie will ihn verzweifelt nicht heiraten. Eines Abends geht sie zu Konstantin, um ihm davon zu erzählen. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, träumt von ihr und schämt sich dafür. Am Ende schlägt er sie, als er sie küssen will, und sie geht. Eine körperlose Stimme spricht zu Konstantin, nachdem sie gegangen ist.

Wasjas Verlobter organisiert am Vorabend ihrer Hochzeit eine Bärenjagd. Er zwing tihr vorher im Stall einen Kuss auf und versucht auch, sie während der Jagd im Wald zu küssen. Wasja hasst ihn. Plötzlich reitet ihr Neffe auf einem durchgegangenen Pferd vorbei. Das sonst gutmütige Pferd scheint völlig wahnsinnig und Wasja meint Schatten und den Einäugigen zu sehen. Sie springt schnell auf ein Pferd und kann ihren Neffen retten. Sie reitet ganz anders, als es eine kultivierte Frau tun sollte daher bricht Kyrill seine Verlobung mit ihr ab und kehrt nach Hause zurück.
Pjotr dankt Wasja dafür, dass sie seinen Enkel gerettet hat, schlägt sie aber auch für ihr unbändiges Verhalten. Er ist so besorgt, dass sie immer noch eine wilde Maid ist und hat Angst, dass der Winterkönig sie bald holen kommt. Anna schlägt vor, dass sie in einem Kloster leben soll. Pjotr denkt über diese Idee nach und beschließt, dass Wasja dort sicher wäre. Er plant, Wasja dorthin zu schicken, erzählt ihr aber nichts davon.

Einige Zeit später trifft ein Mönch mit Neuigkeiten von Sascha ein, den er nun Bruder Alexander genannt wird. Er ist für seine Weisheit und Nächstenliebe bekannt. Aber der der Thron von Moskau wird ständig neu besetzt, und er meint, jetzt sei es an der Zeit, Dmitri auf den Thron zu setzen. Pjotr fühlt sich von diesen Schwierigkeiten weit entfernt und will nicht helfen. Er glaubt, dass ein Krieg, um Dmitri auf den Thron zu setzen, nur Schmerz bringen wird. Kolja hingegen will helfen. Pjotr sagt ihm, dass es ihm freisteht, in den Krieg zu ziehen, aber er wird ihn nicht mit seinem Segen oder irgendwelchen Vorräten schicken.
 
Der Winter naht.  Es geschehen seltsame Dinge. Tiere werden getötet und ihr Fleisch bleibt zurück. Die Stimme spricht wieder zu Konstantin. Und Anna sieht während eines Gottesdienstes etwas, das sie zum Schreien bringt. Als Wasja in die Richtung schaut, in die Annas Augen blicken, glaubt sie den einäugigen Mann zu sehen. Ein junges Mädchen, hat Visionen, ist sehr beunruhigt und stirbt schließlich. Dann wird Dunja krank. Sie sieht wieder den Winterkönigs und er sagt ihr, es sei lebenswichtig, dass sie das Juwel zu Wasja bringt. Dunja schreit in ihrem unbewussten Zustand nach Wasja und diese bleibt an ihrer Seite. Als Dunja für eine Minute zu sich kommt, gibt sie Wasja die Halskette und sagt ihr, sie solle sie immer tragen.
Kurz darauf stirbt Dunja. Wasja weiß nun, dass die Toten jetzt erwachen. Sie und Aljoscha finden heraus, wer es ist, und gehen zum Grab, um dem Erwachten den Schädel zu zertrümmern. Bald darauf stellt sich heraus, dass Dunja ebenfalls wiedererwacht ist. Wasja ist gequält und will ihr nicht wehtun. Aber Tiere sterben und Menschen werden gequält.

Ein Mann kommt zu ihrem Grundstück und erzählt ihnen, dass sein nah gelegenes Dorf niedergebrannt ist. Pjotr und Kolja gehen hin, um zu helfen. Die Stimme kommt wieder zu Konstantin und sagt ihm diesmal, dass Wasja in das Dorf gehen müsse, um sicher zu sein. Er überredet Anna, sie wegzuschicken, solange Pjotr noch fort ist und sie fassen den Plan Wasja sofort in ein Kloster zu schicken. Wasja fleht sie an, nicht gehen zu müssen, und meint, dies sei die schlimmste Art von Folter. Konstantin antwortet jedoch nur, es sei das Einzige, was ihre Seele retten könne.
Kurz darauf sehen Aljoscha und Wasja Dunjas Geist im Wald und gehen zu ihrem Grab, um die Sache zu beenden. Aber ihr Körper ist verschwunden. Für Anna ist es nun an der Zeit, dass Wasja aufbricht, diese droht stattdessen damit, wegzulaufen. Anna bietet daraufhin an, Wasja könne stattdessen weiße Frühlingsblumen für ihre kleine Tochter Irina suchen gehen, da sie glaubt, Wasja werde dabei sterben. Aber für Wasja klingt alles besser, als ins Kloster zu gehen, also geht sie in den Wald, um nach den Blumen zu suchen. Konstantin fängt sie ab und versucht, sie zurückzuschleifen, aber sie entkommt.

Wasja verirrt sich im Wald und stößt schließlich auf die Eiche und Morosko. Dieser nimmt sie mit in sein Heim, lässt sie dort schlafen, gibt ihr zu Essen und heilt ihre Wunden, auch die Älteren. Er bringt ihr die weißen Blumen und sagt ihr, dass sie die Wahl hat: Sie kann sie ihrer Stiefmutter zur Begnadigung bringen, damit sie zu Hause bleiben kann. Oder sie kann sie zurücklassen und ins Kloster gehen. Aber er lässt sie so oder so gehen! Er sagte, in ihrer Welt wird keine Zeit vergangen sein, wenn sie erst einmal zu Hause ist. Wasja bekommt die Gelegenheit, sich mit einem von Moroskos Pferden, Solovej anfreunden. Sie verbringt viele Tage damit, den ganzen Tag lang zu reiten, während Morosko unterwegs ist. Sie pflegt das Pferd, isst gut und schläft jede Nacht fest.

Währenddessen entdeckt Konstantin, dass die Stimme, die er ständig hört, nicht von Gott kommt, sondern von Medwed, dem Bären. Er kann es kaum glauben. Medwed sagt, er müsse jemanden mit dem Augenlicht (eine Hexe) opfern, um Wasja zu retten. Die einzige auf die das abgesehen von Wasja selbst zutrifft, ist Anna.

Wasja bittet Morosko, ihr die Geschichte seines Bruders zu erzählen. Er erzählt ihr, wie sie vor Ewigkeiten als Zwillinge geboren wurden und wie er seinen Bruder fesseln musste, um sein Übel in Schach zu halten. Aber manchmal wird er immer noch lebendig als Bär, tötet Menschen und bringt die Toten zurück, um seinen Willen zu erfüllen. Und das tut er gerade jetzt.
Wasja fleht Morosko an, sie helfen zu lassen, seinen Bruder wieder in den Schlaf zu schicken. Morosko will das aber nicht zulassen, da er ihre Sicherheit nicht riskieren will. Sie zeigt ihm ihren Talisman, der sie beschützen wird. Sie sieht nicht genau, wie sehr ihn das Sehen des Juwels beeinflusst. Er sagt, sie müsse zurückgehen. Er wird ihr eine riesige Mitgift und einen guten Ehemann geben, der sie beschützt. Solovej bringt sie zurück in die reale Welt. Sie landet am Feuer in Konstantins Kammer. Dort liegt Aljoschas Leiche, Dunjas Geist hat ihn getötet. Wasja erwacht in Moroskos Haus und stellt fest, dass es nur ein Traum war.

Morozko lässt Solovej Wasja bald darauf wirklich nach Hause zurückbringen. Sie stößt auf Annas Leiche. Medwed ließ Dunja Anna töten, die Konstantin als Opfer für den Bären in den Wald gelockt hatte. Wasja ruft die Geister, um die sie sich so lange gekümmert hat mit ihrem Blut um Hilfe, und lässt auch Dunjas ihr Blut trinken. Dunja scheint dadurch zu sich selbst zurückzukehren, und Morosko erscheint und nimmt sie auf Wasjas Bitte hin mit. Nun steht Wasja Medwed gegenüber und ist bereit, gegen den Bären zu kämpfen und notfalls ihr Leben zu opfern. Doch dann erscheint Pjotr, der endlich nach Hause zurückgekehrt ist. Er bietet sein Leben an Stelle von Wasja an, wirft sich vor Medwed und wird von ihm getötet. Durch diese selbstlose tat wird Medwed wieder gebannt.

Konstantin vollzieht das Doppelbegräbnis von Anna und Pjotr. Wasja und ein schwer verhüllter Morosko erscheinen in Konstantins Gemächern und sagen ihm, dass er gehen muss, wobei Morosko Konstantin solange einschüchtert, bis dieser einwilligt zu gehen.
Zurück im Haus sagt Wasja Aljoscha und Irina, dass sie gehen muss. Aljoscha wird den Besitz ihres Vaters übernehmen. Wasja hat das Geflüster der Leute bei der Beerdigung gehört und möchte nicht, dass er den Respekt der Leute verliert, weil sie seine Schwester für eine Hexe halten. Irina verlangt von Wasja das Versprechen, nach Hause zurückzukehren. Wasja antwortet nur: "eines Tages".
Das Buch endet damit, dass Wasja auf Solovej aufsitzt und tief in den Wald hineinreitet. Morosko öffnet ihr die Tür und lässt sie in sein Haus hinein.






 
 

 Haushalt von Pjotr Wladimirowitsch:

  • Wasilisa (Wasja) Petrowna: Die jüngste Tochter von Pjotr und Marina. Sie ist wild und ungestüm und kann die Geister sehen.
  • Kolja Petrowitsch: Der älteste Sohn von Pjotr. Heiratet die Tochter eines benachbarten Bojaren und bekommt mehrere Kinder mit ihr.
  • Sascha Petrowitsch: Später Bruder Alexander genannt. Der zweitälteste Sohn von Pjotr. Geht ins Kloster und wird der Beschützer von Dmitri Iwanowitsch.
  • Olga Petrowna: Die älteste Tochter von Pjotr. Wird mit Wladimir Andrejewitsch verheiratet.
  • Aljoscha Petrowitsch: jüngster Sohn von Pjotr.
  • Irina Petrowna: Jüngstes Kind von Pjotr, dass er mit Anna bekommen hat.
  • Pjotr Wladimirowitsch: Ein Bojar (Fürst) aus dem Norden von Rus. Hat fünf Kinder mit seiner ersten Frau Marina und ein weiteres mit seiner zweiten Frau Anna. Ist ein strenger, aber auch liebevoller Vater. Opfert sich im Kampf gegen Medwed.
  • Anna Iwanowna: Tochter von Iwan II. und die zweite Frau von Pjotr Wladimirowitsch. Ist streng gläubig (christlich). Kann ebenfalls, die Geister zu sehen, hält sie jedoch für Dämonen. Wird von Medwed getötet.
  • Marina Iwanowna: Die erste Ehefrau von Pjotr, Mutter von Kolja, Sascha, Olga, Aljoscha und Wasja. Tochter von Iwan Kalita und einer geheimnisvollen jungen Frau, von der man sagte, sie hatte magische Kräfte. Starb bei Wasjas Geburt.
  • Dunja: Das Kindermädchen der Familie. Eine rüstige alte Frau. Stirbt nach einer Krankheit und wacht als Upyr wieder auf.
  • Vater Konstantin: Ein junger charismatischer Priester, der nach Lesnaja Zemlja geschickt wurde. Er setzt in seinen Predigten vor allem auf Furcht und Abschreckung und versucht den Leuten die alten Bräuche auszutreiben.

Weitere Charaktere:

  • Morosko: Auch Väterchen Frost, der Winterkönig Karatschun oder der Frostdämon genannt.
  • Medwed: Einäugiger Bruder von Morozko, tritt auch in der Gestalt eines Bären auf. Möchte die Welt verschlingen und wurde daher in einen Baum versiegelt.
  • Iwan Iwanowitsch: Auch Ivan II genannt. Großfürst von Moskau. Vater von Anna Iwanowna, Halbbruder von Marina Iwanowna.
  • Alexej: Metropolit der orthodoxen Kirche, enger Vertrauter von Iwan II.
  • Dmitri Iwanowitsch: Sohn von Iwan II, eigendlicher Thronerbe.
  • Wladimir Andrejewitsch: Prinz von Serpuchow, bei vorteilhafter Heirat hätte er einen höhreren Anspruch auf Moskaus Thron als Dmitri.
  • Kyrill Artamonowitsch: Wasjas (kurzzeitiger) Verlobter. Hat viel Geld von seinem Vater geerbt und besitzt eine Pferdezucht.
  • Solovej: Ein Hengst und Sohn von Moroskos Stute. Freundet sich mit Wasja an.



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